2.) Modellentwicklung

Der Kadett GT ist schon bei Markteinführung im Programm und wird bis Mitte/Ende 1990 angeboten, bis er durch den Kadett Frisco ersetzt wird. Als Basis für den GT dient der Kadett LS. Die Ausstattung ist jedoch deutlich besser. Von Anfang an sind das sportliche 5-Gang-Getriebe und Sportsitze im GT-Design (daher haben sie ihren Namen), Sportstahlfelgen, ein kleiner Heckspoiler sowie Drehzahlmesser, Quartzuhr, Zigarettenanzünger und Intervall-Schaltung für den Heckscheibenwischer serienmäßig. Ein Radio enthält das Paket jedoch nicht.
Eher unbeachtet die Tatsache, dass der GT an der C-Säule die Lüftungsdreiecke vom GSi erhält.
Der Teil unterhalb der dezenten Schutzleisten an der Tür ist mit einer schwarzen Folie beklebt auf der das "GT"-Logo gut sichtbar angebracht ist.
Der GT ist damit von den anderen Basis-Modellen sehr leicht zu unterscheiden.
Diese erste Version vom GT ist sehr selten, was unter Umständen auch an den Preislisten liegt. Rechnet man die Sonderausstattungen zum Kadett LS dazu, so spart man rund 300 DM, wenn man den LS mit der gleichen Ausstattung, wie den GT bestellt. Das liegt vor allem daran, dass die Sportstahlfelgen nicht einzeln aufgelistet sind und somit in der Rechnung fehlen. Die Felgen lagen circa bei einem Preis von 200 DM (~100€)und somit zahlte jeder Käufer rund 100 DM mehr, als wenn er sich einen LS mit gleicher Ausstattung kaufte.

Ab Ende 1986 traten einige Änderungen ein. So war der GT nun auch mit dem 1.8i (C18NE) GSi-Motor lieferbar und optisch tat sich auch einiges.
Der GT wurde nun mit lackierter Front und Heckstoßstange sowie mit lackierten Aussenspiegeln angeboten. Die Stoßstangen sind eigentlich noch die alten, die jedoch mit Kamei-Blenden aufgewertet wurden. So machte der GT deutlich auf sich Aufmerksam, obwohl die geklebte Fläche unterhalb der Türen nun verschwand und durch ein einfachen "GT"-Schriftzug passend zur Wagenfarbe ersetzt wurde.
Dafür erhielten nun die Fensterholme die schwarze Folie (wie beim GSi). Auch eine Möglichkeit Kosten zu sparen. Die neuen PVC-Schutzleisten und die Stoßstangen bekommen einen roten Zierstreifen rundum. Die Lüftungsdreiecke an der C-Säule sind ab 1986 die normalen vom LS.
Der GT in dieser Ausstattung, war zuvor 6 Monate als Sondermodell "Sprint" angeboten worden.
Laut Preisliste ist der GT Ende 1986 über 1.250 DM teurer als ein gleich ausgestatteter LS. Da fehlen jedoch einige Teile auf der Preisliste. So kosten alleine die Front und Heckschürze zusammen 600 DM (unlackiert). Am Ende hatte der Käufer jetzt einen guten Preis-Vorteil und ein individuelles Fahrzeug.
Zu der äusserlichen Erscheinung gehörten auch leichte Änderungen im Innenraum. Die Türverkleidungen erhielten jetzt die Polsterfarben, so dass der Innenraum einheitlich war. Das Sondermodell "Club", welches nur als Caravan verfügbar war, erhielt diese Polster bereits im Februar und leitete den heutigen bekanntheitsgrad der Polster überhaupt erst ein.

Im Dezember 1986 stellt Opel den GT dann auch als Stufenheck vor, welches 1987 als einziges GT-Modell (und Stufenheck) mit dem neuen 2.0i (C20NE)-GSi-Motor lieferbar ist. Erst 1988 geht mit dem Sprint II von Irmscher ein weiteres Stufenheck mit dem 2.0i Motor auf den Markt. Für die Fließheck-Version des GT gab es keine 2.0i Version.
Wie so oft kam auch 1988 im Dezember wieder etwas neues. Der Kadett bekam ein Facelift, also eine Modernisierung. Während sich die Frontstoßstange bei allen Kadett E (ausser GSi) änderte, bekam der GT nicht nur diese neue Frontstoßstange, sondern auch gleich eine neue Kamei-Blende dazu. Die Polster änderten sich abermals, technisch blieb das Muster jedoch das Gleiche. Nur die Farbe wurde noch etwas geändert.
Ab Oktober 1990 wird die Produktion des Kadett GT eingestellt. An seine stelle tritt das Sondermodell "Frisco", welches neben der GT-typischen Ausstattung (abgesehen von den Polstern) auch noch ABS und das Radio SC202 enthielt

Es gibt einige Dinge, die vom GT auch an anderen Kadett-Modellen verbaut wurden.
Stoßstangen:

-Cabrio 1.6i von 1987 bis 1991

Polster/Sportsitze:

- Basismodell "Club" 1988-1991
- Basismodell "CS" 1988-1990
- Basismodell "Cabrio" 1987 -1991

- Sondermodell "Club" 1986
- Sondermodell "Club Special" 1990-1991
- Sondermodell "Sunshine Club" 1988
- Sondermodell "Club Travel" 1988
- Sondermodell "Sprint I"
- Sondermodell "Sprint II"
- Sondermodell "TOP" 1988

Wissenswert:

Der GT kam im europäischem Ausland üblicherweise in gleicher Ausstattung auf den Markt.
In einigen europäischen Ländern bezeichnet man die jeweiligen Entwicklungsschritte heute als "Phasen".
Phase 1 =1984-1986
Phase 2 = 1986-1989
Phase 3 = 1989-1990 (im Ausland teilweise bis 1991)

In Frankreich hatte der GT an der C-Säule die dreieckigen Abdeckungen des LS.

Ursprünglich war für den GT eine abweichende Beschriftung für das Heck geplant. So sollten die Embleme "Kadett" und "Opel" entfallen. Stattdessen war ein ca. 20cm großer GT-Aufkleber vorgesehen, der mittig zwischen Rückleuchte und Nummernschild auf der Fahrerseite positioniert war. Ob es den Kadett GT mit dieser Ansicht gab, ist leider unbekannt. Kurz vor Produktionsbeginn war das Heck vom GT noch so geplant. In einem Prospekt vom Dezember 1984 war das schon nicht mehr der Fall.

* Kadett GT 1984 *

* Kadett GT 1986 *

* GT Stufenheck 1990 *

September 1984 bis August 1986 (Phase 1)

Der Kadett GT ist neben dem Logo leicht an seinen Polstern zu erkennen. Jeder GT hatte das bekannte Karomuster. Bis zum Modelljahrwechsel 86/87 (September 1986) hatte der GT die Polster "523 - Lyon braun" und "553 - Lyon grau". Wie auf dem Bild rechts zu erkennen, war die Türverkleidung einfarbig mit Kunstleder bezogen. Trotz der Bezeichnung "grau" blieb der Innenraum scheinbar schwarz inklusive der Türverkleidungen. Lediglich die Mittelkonsole bis einschließlich des Handschuhfaches waren grau.
Besonders auffällig sind die Polster durch ihre helle Sitzfläche, die schon fast ins beige hinein geht und sich deutlich von den grauen Sitzwangen absetzen.

September 1986 bis September 1989 (Phase 2)

Ab 1986 wird die graue Ausstattung "554 - Lyon grau" im Bereich der Sitzfläche deutlich dunkler und passt sich der Farbe der Seitenwangen an. Am Muster selbst ändert sich nichts.
Dafür erhalten jetzt die Türverkleidungen (auch "524 - Lyon braun") das Muster der Polster. Der Innenraum ist jetzt bei der grauen Ausstattung einfarbig grau, so wie schon zuvor bei der braunen Ausstattung. Das Armaturenbrett bleibt jedoch bei beiden schwarz.
Die ehemals grauen Nähte an den Kopfstützen und des Rückenteils sind jetzt rot.

Der Innenraum wirkt allgemein etwas freundlicher und zugleich auch sportlicher als noch in der früheren Version.

* 523 Lyon braun *

* 553 Lyon grau *

* 1984: 553 Lyon in grau *

* 1986: 554 Lyon in grau *

September 1989 bis Oktober 1990 (Phase 3)

Ab 1989 gibt es einige Änderungen bei den Innraumfarben. Die Farben Beige (nich für den GT) und Braun werden aus dem Programm genommen und durch Schwarz ersetzt.
Die Polster im GT heissen jetzt "536 - Plaid schwarz" und "556 - Plaid grau". Optisch ändert sich am Muster wieder nichts, dafür ändert sich etwas im Innenraum. Während durch das Facelift Dezember ´89 / Januar ´90 zum Beispiel der Lichtschalter, Heizungregler, das Lenkrad und die Tachoeinheit eine neue Form bekommen, ist der Innenraum nun einfarbig. Das Amaturenbrett hat jetzt die Farbe des restlichen Innenraums.

* 1990: 536 Plaid in schwarz *

Cockpit

Der Kadett GT erhält eine Reihe von Sonderausstattungen, die ihn deutlich vom Basis-Modell LS abhebt. So erhält der Kadett Gt ein Sport-Lenkrad, Drehzahlmesser, eine Quartz-Uhr, Zigaretten-Anzünder und einen intervall-Schalter für den Heckscheibenwischer. Das Radio war bei beiden Fahrzeugen Auspreispflichtig. Ab 1986 gehört auch die Nebelschlussleute zur Serienausstattung des GT.

* LS- Cockpit 1984 *

* GT - Cockpit 1984 *

Lüftungsdreiecke

1984 erhält der GT die Lüftungsdreiecke vom GSi an der C-Säule. Ab 1986 sind es die normalen LS-Dreiecke.

* 1984: GSi-Lüftungs-Dreiecke *

* 1986: LS - Lüftungs-Dreiecke *

Stoßstangen und Spoiler

Der GT wird schon 1984 mit dem kleinen Heckspiler auf der Kofferraumhaube ausgeliefert. Ab 1986 ist dieser, wie die Aussenspiegel, serienmäßig in Wagenfarbe lackiert.
Zusätzlich erhält der GT Front und Heckschürzen von Kamei (X1-Teile), die ebenfalls in Wagenfarbe lackiert sind.

* 1986 Frontschürze, die Kamei-Blende im Kühlergrill kostete extra *

* Heckschürze in Wagenfarbe 1986 *

* 1986: Heckspoiler in Wagenfarbe *

Felgen

Während der Kadett LS auf einfachen Stahlfelgen mit Radzierblenden (Radkappen) ausgeliefert wurde, bekam der GT als einziges Basismodell neben dem GSi Sportfelgen.
Insgesamt war der GT sehr gut ausgestattet. Er war dem GSi nur knapp unterlegen und ab 1986 sah er fast ebenso sportlich aus, wie das Spitzenmodell.

* LS-Radkappen *

* Sportstahlfelgen: 1984-1990 serienmäßig *